Daily Archives: 10 November 2004

Der ausführliche Bericht

Also jetzt folgt einmal die Zusammenfassung der vergangenen Tage. Am Donnerstag sind wir also mit dem Nachtzug losgefahren, nachdem wir noch Karten gespielt haben. Ich bin ganz oben gelegen, wo von der Klimaanlage die kalte Luft raus strömt. Ich frage mich wie jemand größerer als ich mit der Decke da oben auskommt. Als wir dann aufgewacht sind, war die ganze Landschaft schön mit Schnee bedeckt und es war toll beim Fenster raus zu schauen. Leider waren wir nicht schnell genug, das Schild zu photographieren, daß draußen stand, als wir den Polarkreis überquert haben. Nach Kiruna haben wir dann einen tollen See mit Bergen gesehen, was richtig toll aus geschaut hat. Menschen unfreundlich und malerisch zu gleich. Wieder das Problem mit meiner Kamera gehabt, sodaß ich nur wenige Photos gemacht habe, aber gottseidank hatten ja Matthias und Luc ihre mit.
In Narvik angekommen sind wir dann zu unsere Unterkunft gegangen und haben uns ein wenig die Stadt angeschaut. Gegessen haben wir in einem Pub, welches zu einem Hotel gehört hat. Es war zwar nicht billig, aber wir haben schöne Fischgerichte bekommen. Die Nacht war bewölkt, sodaß wir keine Nordlichter sehen konnten.
Narvik war schneefrei, nur am Hausberg lag Schnee. Am Morgen haben wir ihn dann bestiegen, Photos gemacht, bis wir im Nebel drinnen waren und später dann noch im Schnee. War ein tolles Gefühl. Wir haben nur noch anhand unserer Fußspuren wieder zurückgefunden. Oben 2 Schneehühner (?) gesehen. Als wir wieder im Tal waren, war dann der ganze Berg nebelfrei. Unser Glück.
Anschließend mit dem Zug wieder nach Schweden gefahren, nach Absico. Dort gibt es 2 Stationen, Absico Tourist, welches inmitten eines Naturpark liegt, und Abisco Östra. Wir hatten Tickets bis Tourist und der Schaffner fragte uns, als er unsere Tickets kontrolliert hatte, ob denn nicht die Station geschlossen wäre. Er hat den Zug auch länger dann in der Station gelassen und gewartet, ob wir nicht doch unsere Meinung ändern, da wir die einzigen waren, die da ausgestiegen sind. Die kleine Bahnhofshütte war offen und beheizt, sodaß wir beschlossen, dort zu übernachten. Wir sind trotzdem nach A. Östra gewandert, weil wir dort traditionelles Essen genießen wollten. Als wir etwas fanden, was wie ein Restaurant aussah, kam uns die Kellnerin entgegen und sagte, das sie ausgebucht seinen. Leider bestätigte sie uns auch, daß dies das einzige Restaurant hier sei, aber sie meinte wir könnten in 3 Stunden nochmal kommen. Also sind wir noch 3 Stunden in der Dunkelheit herum gestapft. Als wir dann endlich drinnen waren, sahen wir, daß sie nur Hamburger und Pommes verkaufen. Der Frust war sehr groß, aber auf dem Heimweg zu A. Tourist haben wir dann Nordlichter gesehen. Sie waren nicht sehr intensiv, aber unverkennbar. Nur später als sie nur noch am Horizont waren, hatten sie Ähnlichkeiten mit grün beleuchteten Wolken.
In der Bahnhofshütte haben wir dann den Bewegungsmelder zu gepickt, damit das Licht nicht die ganze Zeit anging. Nach einer harten Nacht am Boden und dem Frühstück mit Aussicht auf die vorbeifahrende 2. nördlichste Bahn und einer der stärksten Lokomotiven der Welt, sind wir dann in den Nationalpark weiter vorgedrungen. Die Landschaft war sehr braun und schwarz durch die Bäume, der Boden durch Schnee bedeckt. Leider haben sich meine neuen Stiefel bemerkbar gemacht, sodaß ich blutige Fersen bekommen habe. Trotzdem haben wir erst umgekehrt, als es sonst zu knapp mit dem Zug geworden wäre. Zurück haben wir einen anderen Weg genommen, wobei die Landschaft da weniger bewaldet war und Ähnlichkeiten mit einem Sumpf hatte.
In Abisco Östra haben wir dann auf den Zug gewartet (ich schlafend), mit dem wir dann gratis nach Kiruna gefahren sind, da der Schaffner erst 5 Min vor der Ankunft gekommen ist, aber anscheinend nicht kassieren wollte. In Kiruna haben wir in einer Jugendherberge geschlafen, Abendessen haben wir in einer Pizzeria mit Rentier Pizza gehabt. Nachts noch einmal raus gegangen um wieder die Nordlichter zu sehen. War wirklich interessant, nur leider sind bald die Wolken gekommen und haben uns jegliche Aussicht genommen. Am nächsten Tag noch die Kirche und ein wenig die (kleine) Stadt angeschaut. Zum Mittagessen hatten wir dann endlich Rentier Geschnezeltes. Um 2 ist unser Zug abgefahren, einmal mussten wir umsteigen. Geschlafen habe ich wieder ganz oben und die Klimaanlage verflucht.
Um 6:42 ist der Zug angekommen, ich bin noch zur Statistischen Mechanik VO gegangen, anschließen daheim geduscht und zur Nation weitergefahren, wo wir für das International Dinner gekocht haben. Habe mir beim Äpfel schälen sogar eine Blase geholt. Das Kochen hat den ganzen Nachmittag beansprucht, am Abend war dann das Essen. Ich glaube es ist alles sehr gut angekommen, nur unsere Suppe dürfte vielen Leuten zu scharf gewesen sein (Stefan hat gepfeffert..). Es gab Apfelstrudel, Gemüsesuppe, Wienerschnitzel von uns. Nachher das Aufwaschen war dann nicht mehr lustig.
Heute habe ich dann 12 Stunden geschlafen und glücklicherweise keine Uni gehabt. Zimmer gesaugt und ein wenig aufgeräumt. Jetzt noch den Chor geschwänzt.
Dieser Ausflug war viel zu kurz und ich möchte nochmal im Winter und im Sommer rauf fahren um die Kontraste zu sehen.
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